Der Bundesstaat Florida wurde 1845 als 27. Staat in die Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen. Bereits seit 1513 versuchten die Spanier ihr Glück in Florida und bauten in St Augustine eine Festungsanlage, die als erste europäische Ansiedlung auf nordamerikanischem Boden gilt. Schließlich gaben sie Florida 1819 an die U.S.A. ab.

Im Norden grenzt Florida an Georgia und Alabama, im Osten liegt der Atlantische Ozean, im Westen der warme Golf von Mexiko. Die Südspitze Floridas, eine langgezogene Kette aus kleinen Koralleninseln, ragt weit ins Meer hinein. An seiner süd-westlichen Spitze, gleichzeitig der südlichste Punkt der U.S.A., befindet sich Key West, ein Ort, der seit seiner europäischen Besiedlung eine kulturelle Brücke zur Karibik schlägt. Heute legen in Key West die Luxusdampfer der internationalen Cruise Lines an, durchströmen Pauschaltouristen den lebhaften Ort. Der Norden Floridas hingegen ist seit jeher Dixieland: Er besteht aus dem Panhandle ( Pfannengriff ) im Westen und reicht darüber hinaus bis Gainesville im Landesinneren sowie der Großstadt Jacksonville an der Ostküste. Der breite Southern Accent, die Vegetation und der Baustil der Mansions lassen keinen Zweifel aufkommen: Kulturell, historisch und geograpfisch gehört die nördliche Region den Südstaaten an.

Floridas West- und Ostküste ist umsäumt von einer Kette vorgelagerter Korallenriffe. Die herrlichen Sandstrände liegen allesamt auf der Seeseite dieser langgestreckten Inseln. Das Gewässer zwischen den Inseln und dem Festland, der sogenannte Intercoastal Waterway, bildet einen Brackwassergürtel aus Salz- und Süßwasser. In ihm finden saisonbedingt die trägen Manatees, aber auch Alligatoren und eine unzählige Anzahl exotischer Seevögel ihre Heimat. Ein großer flacher Binnensee, der Lake Okeechobee, ist für die ständige Versorgung der Everglades mit frischem Wasser zuständig. Die Everglades sind ein einzigartiges Ökosystem, eine riesige, weitgehend menschenleere Sumpflandschaft. Südlich der Metropole Miami befindet sich bei Homestead der Zugang zum Everglades National Park. Ein weiterer, sehr interessanter Nationalpark ist der Biscayne National Park. Direkt von Miami aus führen Bootstouren zu den Korallenriffs und dessen Tierleben.

Im Osten, zwischen Jacksonville und Miami, säumen unzählige Badeorte die hunderte von Kilometern lange Atlantikküste. Manche der Städte sind bekannt für ihren Trubel, wie zum Beispiel Daytona Beach mit seiner legendären Autorennstrecke. Andere wiederum, wie die Orte entlang der Space Coast um Cape Canaveral, bieten die äußerst seltene Kombination von Weltraumbahnhof und Wellenreiten an: Nicht verpassen sollte man den Besuch des John F. Kennedy Space Centers oder gar, wenn sich die Gelegenheit ergibt, den Start eines Space Shuttles. Zwischen Fort Pierce und Fort Lauderdale sind die Reichen und die Schönen zuhause. Orte wie Boca Raton oder Palm Beach haben so ziemlich das Edelste an Strandvillen und Hotels zu bieten, mit dem diese Erde aufwarten kann. Die Millionenstadt Miami bietet starke Kontraste zwischen Arm und Reich. Bandenkriminalität und Drogenhandel sind nicht zu leugnen. Auf der vorgelagerten Insel Miami Beach allerdings flanieren die Urlauber unbehelligt auf der Strandpromenade vor den liebevoll renovierten Art Decco Hotels.

Die Westküste am Golf von Mexiko ist zwischen Fort Meyers und Tampa touristisch am besten erschlossen. Erstklassige Sandstrände und das Städtekonglumerat Tampa, Petersburg und Clearwater erwarten die Urlauber und deren harten Dollars. Der nördliche Teil der Küste zwischen Tampa und dem Panhandle ist dem Pauschalurlauber kaum erschlossen. Wer allerdings einmal richtig weisse Sandstrände der Superklasse erleben möchte, sollte sich an die Beaches zwischen Panama City und Pensacola halten. Daumenregel: Je weiter westlich, je besser. Von hier ist es nicht weit nach Tallahassee, der Hauptstadt Floridas. Der Besucher wird feststellen: Die recht kleine Südstaaten-Stadt ist einfach nur beschaulich und schön, bietet aber nichts Außergewöhnliches.

Die Großstadt Orlando im Landesinneren lebt von seinen zahlreichen Vergnügungsparks. Inzwischen hat sich die ganze einschlägige Schaustellerkonkurenz in Orlando niedergelassen und überbietet sich gegenseitig mit Superlativen. Auf riesigen, aus dem Sumpf gestampften Geländen finden sich unter anderem der Walt Disney World Resort Complex, die MGM Studios, die Universal Studios und Sea World. Alleine der Disney - Komplex ist so mächtig, dass eine mehrspurige Autobahnabfahrt auf seine Großparkplätze führt. Hochbahnen und Fähren bringen die Besuchermassen zu den verschiedenen Themenparks.